Food Pro·tec·ts – a German-Dutch INTERREG V A-project
10 Okt 2019
Food Pro·tec·ts-Projektmanager Dr. Oliver Breuer im Gespräch mit Jan Loonen, Beigeordneter für Wirtschaft der Gemeinde Venray und Moderator Theo Verleun (v.r.n.l.)

Event „HighTech meets Biomass“ erfolgreich verlaufen

Die grenzüberschreitende Veranstaltung „Hightech meets Biomass“ auf dem Brightlands Campus Greenport Venlo, die im Rahmen des GIQS-Projekts Food Pro·tec·ts organisiert wurde, stand ganz im Zeichen der Verbindung zwischen technologischen Innovationen und dem Primärsektor. Der Landwirt der Zukunft ist nicht nur Produzent von Lebens- und Futtermitteln, sondern auch Lieferant von wertvollen Rohstoffen für die Chemie-, Bau-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Die Bedeutung einer Kreislaufwirtschaft und die immer effizientere Nutzung biogener Rohstoffe (Biomasse) finden immer mehr Beachtung und bieten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Anwendung von (technologischen) Innovationen. Die Rolle der Biomasse in einer biobasierten Wirtschaft ist unumkehrbar. Nationale und internationale Referenten beleuchteten daher die technischen Herausforderungen, vor denen wir in diesem Bereich stehen.

Am Morgen gaben drei Referenten, Andreas Fath, Johan Sanders und Paul Iske, Anlass zum Nachdenken. Fath wies auf die Notwendigkeit von sauberem Wasser für das Wachstum von Biomasse hin. Mit dem Projekt „Rheines Wasser“ erregte Fath internationale Aufmerksamkeit. Der Chemieprofessor an der Hochschule Furtwangen schwamm den Rhein von der Quelle bis zur Mündung hinunter und untersuchte die Qualität des Flusswassers. Johan Sanders, Emeritus Professor Wageningen University & Research, konzentrierte seinen Vortrag auf die Rolle der Bioraffinerie als Schlüssel zu nachhaltigen Anwendungen. Durch den Einsatz der Bioraffinerie können wir alle Komponenten der Pflanze nutzen und sie als Rohstoffe für Lebensmittel, Futtermittel, Chemie und Materialien verwenden. Davon, dass echte Innovationen nicht auf den üblichen ausgetretenen Pfade entstehen, sondern durch Fallen und wieder Aufstehen entstehen davon überzeugte der letzte Redner des Vormittags. Paul Iske von der Universität Maastricht sprach dabei über den Wert des Lernens aus Fehlern in komplexen Innovationsprozessen.

Wissen kennt keine Grenzen

Den Auftakt für den Nachmittag gaben Jan Loonen, Beigeordneter für Wirtschaft der Gemeinde Venray, und Oliver Breuer, Vorstandsvorsitzender von GIQS und Projektleiter von Food Pro·tec·ts. Sie betonten unter anderem die Bedeutung der euregionalen Zusammenarbeit und der Teilnahme an grenzüberschreitenden INTERREG-Programmen wie dem INTERREG-Programm Deutschland-Niederlande.

Im Nachmittagsprogramm konnten die Teilnehmer in kleinen Gruppen an einer Vielzahl von Themensitzungen über eine Reihe technologischer Innovationen und deren Verbindung zur Biomasse teilnehmen: Von der Verarbeitung organischer Abfallströme, der Behandlung von Schlamm aus Abwasser, der hydrothermalen Karbonisierung, über Insekten als neue Proteinquelle und der Verschwendung von Nährstoffen bis hin zu dem Fahrplan, der zur Erhöhung des Angebots an nachhaltiger Biomasse in den Niederlanden erforderlich ist. Die im Rahmen von Food Pro·tec·ts entwickelten Produkte können Sie hier betrachtet werden. Darüber hinaus gab es Raum für inspirierende Praxisbeispiele wie jenes vom belgischen Eco Treasures, dass sich mit der hochwertigen Gewinnung aus Nebenprodukten befasst.

Die Veranstaltung „HighTech meets Biomass“ fand zum ersten Mal statt und erwies sich als unmittelbarer nützlich und notwendig, um die Primärbranche und Vertreter der Hightech-Branche zusammenzubringen. Im Laufe des Tages wurden verschiedene Gruppen von Initiativen vorgestellt, die als Grundlage für die Einrichtung neuer Projekte dienten.

Food Pro·tec·ts wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.

06 Jul 2019
Die deutsch-niederländische Expertengruppe vor dem umgebauten Seecontainer auf dem Mastbetrieb im niederländischen Horst

Cold Plasma-Testapparatur bei Schweinestall installiert

Eine deutsch-niederländische Delegation des INTERREG-Projekts Food Pro·tec·ts besuchte Anfang Juli einen Schweinemastbetrieb im niederländischen Horst, auf dem als Projektaktivität kürzlich eine Testinstallation zur Verbesserung des Stallklimas installiert wurde. Der umgebaute Seecontainer wird in Kürze angeschlossen und kann dann Stallluft mit Hilfe der Cold Plasma-Technologie reinigen und ungewünschte Gerüche entfernen.

Im Rahmen des dritten Technologieclusters (TIC3) kamen jüngst Vertreter der Projektpartner Blue Engineering, der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, des Unternehmens Inno+ sowie vom Leadpartner GIQS e.V. auf dem Campus Greenport Venlo zusammen, um sich gegenseitig über die jüngsten Aktivitäten und Ergebnisse innerhalb des Clusters zu informieren. Auch wurde die Ausweitung der Projektaktivitäten auf den Geflügelbereich diskutiert und geplant.

Bei der anschließenden Vor-Ort-Besichtigung der Testinstallation auf einem Betrieb im nahgelegenen Horst zeigte sich Projektleiter Dr. Oliver Breuer (GIQS e.V.) sehr froh über die jüngsten Entwicklungen. „Die Entwicklungsphase bei der Anwendung der Cold Plasma-Technologie konnte erfolgreich abgeschlossen und die speziell angefertigte Testinstallation bei einem regulären Schweinemastbetrieb aufgestellt werden.“ Der Testcontainer, der in Zusammenarbeit mit der Universität Eindhoven entwickelt und zusammengebaut wurde, wird in den kommenden Tagen an das Klimasystem des Stalls angeschlossen. Die Stallluft wird dann durch Plasmazellen geleitet, die für eine Reduzierung von Gerüchen, Feinstaub und Krankheitserregern in der Stallluft sorgen und so zu einer Verbesserung des Stallklimas für Mensch und Tier beitragen. „Unsere Erwartungen sind hoch, dass wir mit dieser Technologie zu einer deutlichen Verbesserung des Stallklimas beitragen können“, so Breuer während der Vor-Ort-Besichtigung.

Food Pro·tec·ts wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.

11 Jun 2019
Prof. Dr. Martin Hamer vom Projektpartner Hochschule Bonn-Rhein-Sieg präsentierte die Zwischenergebnisse aus Cluster 5

Clustermanager präsentieren Zwischenergebnisse

An der niederländischen Universität Wageningen kamen Anfang Juni Vertreter der sechs Technologiecluster von Food Pro·tec·ts sowie vom Leadpartner GIQS zusammen, um sich turnusgemäß gegenseitig über die Fortschritte der einzelnen Arbeitspakete zu informieren und diese zu diskutieren.

Food Pro·tec·ts läuft noch bis Mitte 2020, aber bereits jetzt werden erste Projektergebnisse sichtbar. So berichteten etwa Dr. Jürgen Harlizius von der Landwirtschaftskammer NRW über die Ergebnisse der der in Cluster 2 durchgeführten Entwicklung der Oral Fluids Technologie hin zu einem Frühwarnsystem für Mastschweine und zeigte sich sehr zufrieden mit den bisherigen Projektergebnissen. Und auch Angela van der Sanden von DLV Intensief Advies stellte erste Ergebnisse des im Cluster 3 entwickelten Management-Dashboards vor, mit dessen Hilfe Sensoren im Tierställen miteinander gekoppelt und deren Daten ausgewertet werden können, um die Tiergesundheit nachhaltig zu verbessern.

Neben der Präsentation der Zwischenstände der einzelnen Teilprojekte haben die Clustermanager und die Vertreter des Leadpartners außerdem mit der Planung der Abschlussveranstaltung des Projekts begonnen, die Anfang 2020 im niederländischen ’s-Hertogenbosch stattfinden soll.

Food Pro·tec·ts wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.

10 Apr 2019

Projektpartner Gé Backus wird von Initiative Tierwohl ausgezeichnet

Im Rahmen der Initiative Tierwohl wurde in Anwesenheit von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Anfang April in Berlin der Innovationspreis 2019 verliehen. Unter den gekürten vier Preisträgern, die den Zuschlag für eine finanzielle Förderung erhielten, war auch der GIQS-Projektpartner Gé Backus vom niederländischen Unternehmen DLV Intensief Advies. DLV konnten mit seinem Pilotprojekt „Slimme Stal“ (dt. Kluger Stall) die Jury überzeugen und erhielt eine Projektförderung mit Vollfinanzierung in Höhe von 153.945 Euro, um die nun marktreife Technologie ab Juli erstmals auch in Deutschland mit 30 Teilnehmern in der Praxis zu testen.

Die Initiative Tierwohl hatte in diesem Jahr erstmalig innovative Ideen und Projekte rund um die Schweine- und Geflügelhaltung mit dem Innovationspreis Tierwohl ausgezeichnet. Das GIQS-Team ist sehr froh, dass das gemeinsam von der DLV-Tochter Connecting Agri & Food und dem Softwareunternehmen Whysor entwickelte Konzept „Slimme Stal“ nun für sein Engagement belohnt wird. Beide Unternehmen sind an den laufenden GIQS-Projekten Food Pro·tec·ts und BEL AIR (beide INTERREG V A) beteiligt, in denen gemeinsam mit deutschen Partnern Teile von „Slimme Stal“ entwickelt wurden.

Stabiles Klima sorgt für weniger Stress

Ziel von „Slimme Stal“ ist es, mithilfe moderner Tools das Verständnis der Schweinehalter für das Klima in den Ställen zu vermitteln und ihnen zu helfen, zukünftig Fehler in der Klimaführung ihres Stalls zu vermeiden. „Mir ist in meinen Gesprächen aufgefallen, dass viele Landwirte die Bedeutung eines guten Stallklimas gar nicht genau kennen. Das Klima nimmt einen großen Einfluss auf das Verhalten der Schweine und ihre Gesundheit. Mit unserem System wollen wir Landwirten ein Tool an die Hand geben, dass ihnen die Überwachung der nötigen Richtwerte erleichtert“, erklärt Gé Backus seine Motivation für das Projekt.

Um das Klima in einem Schweinestall einschätzen zu können, sind vor allem vier Richtwerte ausschlaggebend: neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit außerdem der Kohlendioxidgehalt (CO2) sowie der Ammoniakgehalt (NH3). Ein wichtiger Nebeneffekt eines optimalen Klimas: Durch die geringere Stressbelastung der Tiere nimmt die Wahrscheinlichkeit von Problemen wie dem Schwanzbeißen ab.

Jederzeit Einblick per Smartphone, Tablet oder PC

Mit Hilfe von „Slimme Stal“ wird es Tierhaltern ermöglicht, jederzeit Einblick in die klimatischen Bedingungen der Ställe zu erhalten und, wenn nötig, aktiv zu werden. Dazu werden zunächst Sensoren in den Ställen angebracht, die im Zehnminutentakt Messwerte an das „Slimme Stal“-Dashboard senden. Werden individuell festgelegte Schwellenwerte überschritten, erhält der Landwirt eine Benachrichtigung auf sein Smartphone und kann so aktuelle Extremsituationen erkennen und direkt auf diese reagieren.

Die Projekte Food Pro·tec·ts und BEL AIR werden im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Sie werden begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.

Weitere Informationen zu „Slimme Stal“, welches auch für die Geflügel und Milchviehhaltung angepasst werden soll, unter www.slimmestal.nl.