Food Pro·tec·ts – a German-Dutch INTERREG V A-project

Die Arbeitspakete

Projektebenen und -phasen

Food Pro·tec·ts besteht aus mehreren Projektebenen und -phasen. Die Cluster verfügen über eine eigenständige Partnerstruktur und Arbeitsplanung. Jedes einzelne Cluster enthält Aktivitäten innerhalb von drei verschiedenen Projektphasen, die zeitversetzt und aufeinander abgestimmt verlaufen. In Phase eins erfolgt die Technologieentwicklung (im Umfang etwa 70 % des Projektvolumens). In Phase 2 werden die Innovationen hinsichtlich wirtschaftlicher Parameter analysiert und bewertet. Hier werden u.a. Verwertungspläne erstellt, in denen die Marktreife, das Marktpotenzial und die genauen Zielsetzungen für die geplante Marktetablierung definiert sind. Anschließend werden in Phase 3 sämtliche Maßnahmen durchgeführt, die der Anwendung der neuen Verfahren bzw. der Produkte in der Praxis dienen. Fachkräfte von v.a. KMU werden im Umgang mit den neuen Verfahren geschult, Übungen werden veranstaltet und Konzepte werden entwickelt, mit denen das neu erworbene Wissen auch den relevanten Ausbildungsstätten zur Verfügung gestellt werden kann. Zudem wird Material vorbereitet, dass dem Verbraucher offen und transparent vermittelt, welche Vorteile technologische Innovationen mit sich bringen, um Technologiehemmnisse abzubauen.

TIC: Technology innovation cluster
Verringerung von Food Waste in der Wertschöpfungskette Fleisch mittels Sensortechnologie
Im Rahmen dieses Clusters werden neue Sensortechnologien entwickelt, die es ermöglichen die Qualität, Sicherheit und die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu bestimmen bzw. vorherzusagen. Der Schwerpunkt ist die Entwicklung von neuen und relativ kostengünstigen prozessanalytischen Technologien, um mikrobielle Fleischqualitäts- und Sicherheitsparameter zu bestimmen bzw. kritische Prozessparameter in Echtzeit zu messen. Diese zusätzlichen Informationen werden verwendet, um die Beziehung zwischen Verarbeitung, Produktqualität und -sicherheit zu verstehen und damit Schwachstellen in den Prozessen zu reduzieren. Durch die Prozessverbesserung und die damit einhergehende Verlängerung der Haltbarkeit können die Ausschüsse in fleischerzeugenden Ketten signifikant reduziert werden, was einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion liefert. Durch die Implementierung innovativer Sensortechnologien wird die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen signifikant gesteigert.
WEITERE INFORMATIONEN
Verbesserung der Frühwarnung vor Infektionskrankheiten durch Oral Fluids Technologie
Die Anwendungsmöglichkeiten der Oral Fluids-Technologie bei der Beprobung von Nutztieren (Schweinen, Rindern) auf bestimmte Krankheitserreger sollen in diesem Cluster weiter ausgearbeitet werden, um zu-künftig ohne Blutproben beim Tier nehmen zu müssen, zu belastbaren Erkenntnissen bei der Frühwarnung vor bestimmten Infektionskrankheiten zu kommen. Dies dient der Gesundheitsvorsorge von Mensch und Tier aber auch dem Tierwohl, da Blutproben aufwendig und äußerst stressig für die Tiere sind. Zudem werden innovative Verfahren entwickelt, mit denen die Proben geschützt vor Temperaturveränderungen etc. vom Betrieb in das Labor gelangen können. Ein weiterer Aspekt ist die Beziehung zwischen der Technologie und ihrer schnellen Anpassung auf für Menschen besonders gefährliche Pathogene (Laborvalidierung und Typisierung von Stämmen). Auf diese Weise wird auch das One Health-Konzept berücksichtigt. Das fertige Produkt richtet sich sowohl an Landwirte, Tierärzte als auch an Labore.
WEITERE INFORMATIONEN
Ein neuer Ansatz für das Klimamanagement in Schweine- und Geflügelställen mittels Cold Plasma Technologie
Entwickelt wird in diesem Cluster eine völlig neuartige Anlage zum Management der Qualität von Stallluft, die es ermöglicht, die in Nutztierställe ein- und ausgehende Luft zuverlässig von Geruch (u.a. Ammoniak), Schmutzpartikeln (Feinstoffen) und Krankheitserregern zu reinigen. Der aktuell vorherrschende Glaube, das die möglichst kosteneffiziente Erweiterung des Umweltraumes mit Hilfe von so genannten End of pipe-Verfahren (wie z.B. Filteranlagen) ist keine nachhaltige Lösung für die intensive Tierhaltung. Eine moderne Businessstrategie muss ausgerichtet werden auf eine langfristige Wertigkeit ihrer Systeme, nicht auf eine kurzfristige Rentabilität. Konkret bedeutet dies: Verbesserung des Stallklimas für Mensch und Tier durch das Verhindern und falls erforderlich entfernen von Stallemissionen. Die Anlage wird auf der Grundlage der Cold plasma Technology entwickelt und in Pilotbetrieben eingebaut und getestet. Dies dient sowohl der Gesundheit bzw. dem Wohlbefinden der Anwohner, der Mitarbeiter als auch der Tiere. Das Marktpotenzial ist enorm, da hier nicht nur jeder Tierhalter von profitiert sondern auch die der Geruchsbelästigung sowie den potenziellen Erkrankungsrisiken ausgesetzten Mitarbeiter und Anwohner. Verbunden wird dieser Ansatz mit dem Verfahren Internet of things (IoT), um digitale Daten von Tieren, Sensoren und Systemen in Echtzeit miteinander zu verbinden.
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Kontrolle der Fußballendermatitis in Geflügelbeständen durch einen konzertierten Technologieansatz
Ziel dieses Clusters ist die Entwicklung neuer Verfahrenstechnologien für Geflügelhaltungen. Ausgehend von den Steuerungsbereichen Fütterung und Einstreu, Genetik, Klimamanagement, Stalltechnologie und wirtschaftlichem Management wird geprüft, wie sich die Parameter verringern lassen, die u.a. eine negative Auswirkung auf die Fußgesundheit der Tiere haben. Es handelt sich dabei um eine systemische Veränderung der aktuellen Produktionsbedingungen. Darüber hinaus wird geprüft, wie sich ein solches System auf die Produktionskosten auswirkt. Dabei ist vor allem von Bedeutung zu betrachten, inwiefern der Verbraucher die Mehrkosten einer systemischen Verbesserung zu tragen bereit ist. Hier wird u.a. Gebrauch gemacht von den Erfahrungen der Jumbo Supermarkten mit ihrem so genannten Neuen Standardhuhn. Das Produkt dient jedem Tierhalter. Zudem dient es dem Wohlbefinden der Tiere sowie der effektiven Nutzung von Ressourcen, da Hühnerfüße in guter Qualität im globalen Markt gewinnbringend verkauft werden können. Nicht zuletzt profitieren der Handel und der Verbraucher.
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Materielle und energetische Nutzung von Biomasse mittels Hydrothermal Carbonization (HTC) und neuen Düngertechnologien
Das wirtschaftliche Potential der während der Lebensmittelproduktion anfallenden Biomasse, die nicht als Lebensmittel den Verbraucher erreicht, wird bisher nur unzureichend ausgeschöpft. Die nachfolgenden technologischen Entwicklungen sollen neue hochwertige Produkte aus Biomasse ermöglichen (Wertschöpfungspyramide). Sie erschließen neue Märkte in der Förderregion und darüber hinaus. Zielgruppen für die o.g. Produkte sind Landwirte, Gärtner, u. ä. (Dünger, Bodenverbesserer), Energieversorger (Energieträger) und Technologieanwender (Biogas- und HTC-Anlagenbauer, Hersteller von Düngermitteln und Bodenverbesserern). Das Cluster enthält Aktivitäten zur Technologieentwicklung in den folgenden Unterthemen: Biogas (Prozesssteuerung, Substrattrennung zur effektiveren Nutzung von u.a. Gülle), HTC (Umwandlung von Biomasse in Energieträger und Dünger); MAP (Struvit) (Herstellung von Mineraldünger aus Gülle- und Abwasser durch Phosphor-Fällung); H2SO4 (Reduktion von N-Immissionen an Tierhaltungsanlagen durch sog. Chemowäscher); Nachwachsende Rohstoffe (neuartiger Dünger durch Kombination von Biogasresten/ Gülle mit extensiv genutzten nachwachsenden Rohstoffen) sowie Futtermittel aus Insektenproteinen.
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TEIC: Training and Education Innovation Cluster
Übungen, Trainings und Wissenstransfer für Verbraucher und Anwender neuer Technologien
Cluster 6 ist ein Querschnittscluster. Die Arbeitspakete in diesem finalen Cluster richten sich daher auf die Entwicklung von Nachhaltigkeits- und CSR-Management-, Kommunikations- sowie Bildungsstrategien, um das gemeinsame Nachhaltigkeitsverständnis in der Region Rhein-Waal zu fördern. Im Mittelpunkt steht die Kommunikation und der Dialog zwischen potenziellen Stakeholdern (Anwendern, Kunden der neuen Produkte und Gesellschaft) anzubahnen. Hier werden exklusiv über die in der Region bestehenden Netzwerke und Verbände Personen eingeladen, sich mit den Effekten und Funktionsweisen der neuen Produkte auseinander zu setzen. Ausgehend von den neuen Produkten und den sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten soll durch entsprechende Veranstaltungen dafür gesorgt werden, dass sich Unternehmer von beiden Seiten der Grenze zukünftig schneller und einfacher in den Dialog miteinander und damit auch in gemeinsame Geschäftsbeziehungen bewegen können.
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IIC: Institutional Innovation Cluster
Ökonomische Analyse und Bewertung der Technologien
Das übergreifende Ziel dieses Clusters ist zweifach: (1) einen zusätzlichen Mehrwert zu schaffen zu den Innovations- bzw. Produktentwicklungsclustern innerhalb des Projektes, und (2) eine Brücke zu bilden zwischen technologischen Innovationen und Vermarktung und Verbraucher, Behörden usw. Im Vordergrund der Aktivitäten stehen die wirtschaftlichen Folgen für die Euregio, bzw. die wirtschaftliche Ebene: dazu zählen nicht nur die individuellen Produzenten und Anwender, sondern auch die gesamte Branche der Tierproduktion innerhalb der Euregio. In enger Zusammenarbeit mit TEIC wird das gesamte „Umfeld“ der technologischen Innovation in Diskussions- und Wissenstransferaktivitäten mit einbezogen, damit wichtige Erkenntnisse für die Be- und Verwertungsstudien und -pläne gesammelt werden können. Diese beziehen sich auf die drei wichtigen Bewertungskriterien: People (Mensch), Planet (Ökologie) und Profit (Wirtschaft) insbesondere aus euregionaler Sicht.
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