Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat drei innovative und praxisnahe Masterarbeiten in der Pflanzenproduktion mit dem Wilhelm-Rimpau-Preis 2020 ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury wählte im Auftrag des DLG-Vorstandes aus den insgesamt 25 eingereichten, sehr guten Arbeiten drei besonders herausragende aus. Platz 3 geht dabei an Elena Zopes von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die im Rahmen des INTERREG-Projekts Food Pro·tec·ts zum Themenbereich Nachwachsende Rohstoffe forschte. Der Preis ist nach Wilhelm Rimpau, dem „Vater der deutschen Pflanzenzüchtung“ und Gründer der Saatzuchtabteilung der DLG, benannt.
Elena Zopes aus Bonn erhielt für ihre Masterarbeit zum Thema „N-Dynamik der Kombination fester und flüssiger Wirtschaftsdünger bei Zuckerrüben als drittes Glied einer Fruchtfolge“ den mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis. Die Arbeit wurde im Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, in Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, erstellt und von Prof. Dr. Ralf Pude, Prof. Dr. Martin Hamer sowie Michael Stotter betreut. Gefördert wurden die Forschungsarbeiten im Rahmen des deutsch-niederländischen Kooperationsprojektes Food Pro·tec·ts.
Im Rahmen ihrer Masterarbeit untersuchte Elena Zopes die N-Mineralisierung verschiedener Miscanthusdünger und verglich diese mit der N-Dynamik weiterer bedeutender Wirtschaftsdünger. Mit ihrer Arbeit sollte herausgefunden werden, ob Miscanthus den Stickstoff im Boden langanhaltend binden und zugleich pflanzenbedarfsgerecht freisetzen kann, um damit sowohl potenzielle N-Verluste reduzieren und gleichzeitig hohe Erträge erzielen zu können.
Diese Fragestellung rührte daher, da sich Miscanthus bereits als Einstreumaterial in Tierställen durch eine hohe Saugfähigkeit kennzeichnet. Weil Miscanthus auch als Greening-Pflanze zahlreiche positive Effekte auf den Boden und die Umwelt ausübt, ist zudem anzunehmen, dass sich der Anbau dieser Kultur in den nächsten Jahren ausweiten wird. Die Masterarbeit von Elena Zopes konnte herausstellen, dass die Einarbeitung von gehäckseltem Miscanthus den Stickstoff im Boden langanhaltend binden und diesen zudem pflanzenbedarfsgerecht freisetzen kann.
Sowohl die Ergebnisse der Boden- als auch der Pflanzenanalysen sowie die N-Bilanzen konnten darlegen, dass die N-Mineralisation bei den Düngern mit Miscanthus langsamer erfolgt als bei den übrigen untersuchten Düngern. Zudem konnte aufgrund der hohen Zuckerrüben- und Zuckererträge angenommen somit negativen Umweltauswirkungen angesehen werden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit haben deshalb gerade in der Diskussion der Nitratproblematik eine sehr hohe Relevanz und weisen zugleich eine hohe Praxistauglichkeit auf.
Food Pro·tec·ts wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, des MWIDE NRW und der Provinzen Gelderland, Limburg und Noord-Brabant mitfinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.